Die Elektroinstallation ist eines der Dinge die am besten beim Möbelbau schon komplett berücksichtigt werden muss. So sollten Aussparungen für Kabelkanäle, Lüftungsöffnungen für Elektrogeräte und natürlich Schalter, Steckdosen und Elektropanele frühzeitig in der Planung berücksichtigt werden. Die großen Geräte haben wir daher gleich im 3D Modell mitgeplant. Der Teufel liegt aber meist in den kleinen Dingen, und so mussten wir einzelne Leitungsführungen mehrmals verändern, da der Kabelkanal schon voll, oder das Kabel doch dicker als gedacht war. 

Aber nun zu den Details. Wie so viele Ausbauer haben wir lange über den Einsatz von LiFePo4 oder traditionellen AGM bzw. GEL Akkus nachgedacht. Die Vorteile von Lithium wie Gewichtseinsparung (bei uns -170kg) und längerer Haltbarkeit (+4000 Zyklen) müssen gegen die Kosten (+2000€) und die zusätliche Komplexität der Anlage abgewogen werden. Auch die weltweite Ersatzbeschaffung im Falle eines Defekts sollte berücksichtigt werden. Da Gewicht bei uns nur eine untergeordnete Rolle spielt und wir unser geplantes Budget schon weit überschritten haben, haben wir uns für traditionelle AGM Akkus der Hausmarke eines Internet Discounters entschieden. 

Verbaut haben wir 6 x 150AH Batterien in einem 24v System. Größere Batterien mit mehr als 200 AH wären zwar etwas billiger gewesen, hätten aber aufgrund der Bauform nicht mehr in das Podest unter unserem Tisch gepasst.  Zur gleichmäßigen Nutzung der in Reihe geschalteten Batterien, wurde noch ein 5 Ampere Ausgleichslader verbaut. 

Zur Überwachung der Elektroinstallation kommt ein hochwertiges Schaltpanel von Philippi aus dem Yachtbau zum Einsatz. Auf dem Batteriemonitor kann mit Hilfe eines 300A Shunts genau überwacht werden wieviel Strom aus den Batterien hinaus und durch die Ladegeräte wieder hinein fließt. Auch speichert das Gerät die Anzahl der Zyklen die die Batterien schon durchlaufen haben. 

Der Tankmonitor informiert über den Füllstand der beiden innenliegenden Frischwassertanks, des außen verbauten Abwassertanks und des zweiten Dieseltanks aus dem auch die Standheizung versorgt wird. 

Jeder Stromkreis ist an dem Schaltpanel durch eine 10A Thermosicherung mit einem Schalter abgesichert. So kann man die Verbraucher je nach Bedarf zuschalten, und hat beim Verlassen des Autos durch die Kontrollleuchten mit einem Blick Gewissheit was noch aktiv ist. Besonders Verbraucher wie Wasserpumpe, Tiefkühltruhe und Heizungen werden so nur bei wirklichem Bedarf aktiviert. 

Um die Lebensdauer der LED Beleuchtung zu erhöhen habe ich einen kleinen Buck Konverter verbaut, der die Batteriespannung von bis zu 28,8v auf konstante 24v reduziert. Zwei weitere dieser Konverter liefern konstante 12v für den Backofen und 5v für die USB Dosen aus dem PC Zubehör.  

Die Helligkeit der Lampen kann über zwei Dimmer direkt an den Schaltern an die jeweilige Stimmung angepasst werden. Hierzu ist es jedoch erforderlich separate Masseleitungen zu den Lampen zu legen, da der PWM Dimmer über die Masseleitung arbeitet. Da wir dies initial nicht wussten, mussten wir nachträglich noch Strippen ziehen. Somit legt man am besten gleich ein paar zusätzliche Leerkabel in die Kabelkanäle und verbaut diese so, dass man auch im Nachhinein leicht dran kommt. 

Für die 24v Verkabelung haben wir die Leitungen mit 2,5mm² fast überdimensioniert. Die Verbindungen zwischen den Batterien sind in 35mm², die Hauptleitung zum Schaltpanel in 20mm² gehalten. Zum Crimpen der großen Kabelschuhe empfiehlt sich eine hydraulische Crimpzange. Für die kleinen Verbindungen haben wir eine einfache Zange, die für Aderendhülsen sowie Flachstecker zu nutzen ist. 

Die meisten Verbindungen sind über Fastin-Faston Flachstecker realisiert. Wo es nicht auf Schönheit ankommt, haben wir auch Wago 221 Klemmen verwendet. Die Wago Klemmen vereinfachen die Installation ungemein, da diese für verschiedene Kabeldicken einsetzbar sind. Auch wenn die Crimpverbindungen meiner Ansicht nach vertrauenserweckender sind, nimmt die Crimperei doch ganz schön viel Zeit in Anspruch. 

Da wir ein 24v System im Aufbau haben, habe ich noch eine 70mm² Leitung von den Aufbaubatterien zum Anlasser verlegt. Durch einen Batterieumschalter kann man so im Notfall auch über die Versorgerbatterien starten.