Unsere Pläne, eventuell weiter nach Birdsville und in den Simpson Desert zu fahren, verwerfen wir aufgrund der Temperaturen schnell, und fliehen Richtung Norden um in Mackay wieder auf die Küste zu treffen.
Zu Silvester wird auf dem Campingplatz eine Leinwand aufgebaut und eine Übertragung des großen Feuerwerks aus Sydney angekündigt. Schon um 18:00 geht das Programm los und es werden “Nibblies” herangeschafft und Campingstühle um die Großleinwand gescharrt. Diese zeigt inzwischen Musikvideos von Evergreens um die Stimmung der leicht angegrauten Campingplatzpopulation so richtig einzuheizen. Zur Übertragung des Feuerwerks kommt es dann doch nicht, da um 22:00 schon alle Camper wieder verschwunden sind. Wir scheinen also nicht die Einzigen zu sein, die von der “Show” zu Tode gelangweilt sind.
Neujahr stehen wir früh auf und fahren weiter in den Eungella Nationalpark. Ein weiteres, ausschließlich in Australien vorkommendes Tier, muss auf
unserer Liste abgehakt werden! Also legen wir uns am Broken River auf die Lauer und halten Ausschau nach dem Platypus aka dem Schnabeltier. Nach drei Tagen und vier erfolglosen Versuchen, haben
wir es dann tatsächlich vor uns. Mit nur 20cm ist es zwar viel kleiner als wir es uns vorgestellt haben, aber dennoch sehr beeindruckend eines der ersten Säugetiere vor uns zu haben.
Von unserem Ausflug auf die Whitsunday Islands sind wir eher enttäuscht. Segeltörn ohne
Segeln, austauschbare Strände an denen wir Ganzkörperanzüge tragen müssen um nicht von fiesen Quallen getötet zu werden und wenig zu sehen beim Schnorcheln. Das Dorf Arlie Beach wird selbst im
Lonely Planet als “Drinking town with a sailing problem” beschrieben… Irgendwie nicht mehr unser Ding…
In Mission Beach packen wir erstmals unsere Angel aus und haben auch sofort Erfolg!
Zwei Golden Trevally beißen an und bescheren uns ein leckeres Mittagessen. Schade nur, dass wir vor lauter Aufregung die Sonnencreme vergessen und kurz darauf selber wie Lobster aussehen. Das
4-jährige Mädchen aus dem Nachbarcamp stellt treffend fest: “DU hast Sonnenbrand! Davon bekommt man KREBS!”. Mit diesen ermunternden Worten im Ohr machen wir uns schnell auf den Weg in die
Apotheke und decken uns mit Aloe Vera ein.
Das Aquarium in Townsville lässt uns einen ersten Blick auf die vielfältige
Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs erhaschen. Neben dem riesigen Wassertank hat es einen Raum in dem man mit fernsteuerbaren Unterwasserkameras, Mikroskopen und allerlei interaktiven Zeug
spielen kann. Wir haben eine tolle Zeit, bis uns eine Mitarbeiterin darauf aufmerksam macht, dass das Aquarium bald schließt. Ihrem Lachen entnehmen wir, dass wir uns wohl in der
Kindererlebniswelt befinden und die Exponate eher für jüngere Gäste ausgelegt sind… Naja uns hats jedenfalls gefallen.
Mittlerweile schlägt das Wetter um. Statt trockener Hitze gibt es nun tropischen Regen. Viel Regen! Wir investieren ein paar Hotelpunkte und sparen uns das feucht fröhliche Campingvergnügen in Cairns.
Dort buchen wir einen Tauch- und Schnorcheltrip hinaus zum Great Barrier Reef. Es ist
wohl aufgrund des Wetters nicht voll ausgebucht uns so bekommen wir einen Einführungstauchkurs für 20 Dollar angeboten. “Na dann schauen wir uns das Meer doch mal von unten an.” Das Riff ist
einfach ATEMBERAUBEND! So viele verschiedenste Korallen und anderes Getier haben wir nicht erwartet. Einfach toll!
Auf dem Weg nach Cape Tribulation setzt sich das schlechte Wetter fort. Regen, Regen,
Regen. Neben einer kleinen Tour in den DaintreeREGENwald und einem Ausflug zu einer Krokodilfarm können wir leider nicht viel unternehmen. Schade, denn die Landschaft ist wirklich schön.
Cape Tribulation ist für uns auch das Ende der Reise Richtung Norden. Hier endet die Teerstraße und der Regen verwandelt die Schotterpisten zu riesigen Schlammwüsten mit reißenden Flussdurchquerungen. Also machen wir uns auf den Weg nach Westen, den Savannah Way entlang…
(Mehr Fotos gibt es hier: Flickr Set North Queensland)