Durch den Dschungel

Schmetterling an den Murchison FallsWir kommen mit dem Bus in Kampala an und sind erstmal überrascht von dem Verkehrschaos, dass die gesamte Stadt einnimmt. So braucht der Bus für die letzten 10km in die Stadt geschlagene 3 Stunden. Eine mächtige Geduldsprobe nach einer 15 Stunden Busfahrt ohne Toilette und ohne Pause seit Nairobi.

Unser Hostel mit Pool in Kampala ist sehr nett, sodass wir einige Tage bleiben um unser Gorillapermit zum einmaligen Low Season Discountpreis von immerhin noch stolzen 350 USD p.P, sowie einen sehr günstigen Mietwagen mit dem wir das Land erkunden, zu organisieren.

Murchison FallsMit dem Auto fahren wir an die Murchison Falls, eine Stelle an der sich der 50m breite Nil verengt und durch eine nur 6 Meter weite Schlucht presst. Das Ergebnis ist eine spektakuläre Wassershow die eher durch die dargebotene Intensität der Wassermassen, als durch die Höhe des Falls beeindruckt. Umgeben sind die Fälle von einem großen Nationalpark, für den man als Ausländer wieder saftig Eintritt zahlen muss. Erst auf dem Weg hinaus merken wir, dass wir das Tor, mal wieder, einfach hätten umfahren können.

Uganda ist grünTrotz, oder wahrscheinlich eher aufgrund unserer handygestützten Google Maps Navigation, schaffen wir es uns auf der Weiterreise mächtig zu verfahren. Das Handy versucht immer uns auf eine nicht existierende Hauptstraße zu leiten und ihm ist dabei jeder Feldweg recht. Der Feldweg wird bald zu einer  überwachsenen Spur, und verkümmert schließlich zum Motorradpfad. Die Gesichter der ugandischen Bauern am Wegesrand sprechen Bände: „Was machen diese Weißen in ihrem Geländewagen auf dem Eselspfad zwischen den Feldern?“ Als der Weg an einem Fluss endet, über den als Brücke ein paar Planken für Motorräder gelegt wurden, müssen wir dann doch umkehren und fahren fröhlich winkend wieder an den verdutzten Bauern vorbei. Von nun an ignorieren wir das Navi, und nehmen gerne einen 150km Umweg in Kauf.  

In Fort Portal angekommen geht es erstmal nicht weiter. Vor uns fährt ein Reisebus und die Straßen sind gesäumt mit winkenden Menschen. Nein, nicht die Nationalmannschaft, sondern der König höchstpersönlich sitzt vor uns im Bus und wir müssen uns mal wieder gedulden.

Ntoroko am Lake AlbertIn der Nacht regnet es kräftig und am nächsten Morgen gleicht der Weg in das Semliki Wildlife Reserve eher einem frisch gepflügten Feld als einer befestigten Straße. So müssen wir auch erstmal warten bis sich zwei vor uns steckengebliebene LKW mühsam aus dem Matsch gebuddelt haben. Am Lake Albert besuchen wir Ntoroko, ein kleines Dorf an der Grenze zum Kongo.

Leider ist die Straße auf dem Rückweg nicht besser geworden und so blockieren zwei überlade LKW, die bis zu den Achsen im Dreck hängen, den Weg komplett. Aber Warten können wir mittlerweile gut…

Schläfchen auf dem BaumIn Bwindi haben wir Glück. Wir können schon am Tag vor unserem teuren Gorilla Ausflug eine Gruppe von unserer Dschungelhütte aus beobachten. Anscheinend treiben sich die sanften Zeitgenossen grade in der Nähe herum.

Ich liege in der Salatbar!Am nächsten Morgen geht es dann los. Die Gruppe die wir besuchen wohnt allerdings nicht in der Nähe, denn wir müssen uns ganze drei Stunden durch den Dschungel schlagen. Sehr bald bemerken wir warum die Affen BERG-Gorillas heißen, denn es geht die ganze Zeit bergauf. Anfangs folgen wir noch einem kleinen Pfad, dann schlagen die Guides mit Macheten einen Weg quer durch den dichten Dschungel. Die Steigung ist teilweise so extrem, dass von hinten geschoben werden muss, um auch hoch zu kommen. Als wir dann wirklich auf dem letzten Loch pfeifen, sind wir endlich da! Vor uns sitzt eine Gorilladame im grünen Busch und bedient sich genüsslich aus ihrer Umgebung.   

Silberrücken mit PlautzeBei dem konzentrierten Versuch ein gutes Foto zu schießen, bemerke ich das Rascheln neben mir nicht. Auch den Silberrücken der folgt, nehme ich erst durch Lindas Warnung wahr, und das auch erst als er mit seinem massiven Körper 5cm vor mir steht. Respektvoll mache ich ihm Platz und schaue zu wie er sich zu seinem Weibchen gesellt. Auch der Rest der Gruppe kommt bald in Sicht und wir verbringen die nächste Stunde damit den Gorillas durch den Dschungel zu folgen.

Trotz der Macheten bleiben wir immer wieder an dornigem Gestrüpp hängen oder sacken tief in den Waldboden ein. Irgendwie sieht das bei den Affen einfacher aus.  

Ein wahres Löwenleben...Auf dem Rückweg nach Kampala fahren wir über den Queen Elizabeth Nationalpark um ein besonderes lokales Phänomen zu bewundern: Die hiesige Löwenpopulation hat sich angewöhnt zum Entspannen auf Bäume zu klettern. Anstatt Löwen zu bewundern verbringen wir jedoch erstmal den halben Tag damit, unser Auto aus einem Graben in Mitten des Parks zu befreien und fluchen, dass die Mietwagenfirma uns keine Schaufel mitgegeben hat. Als das Auto wieder frei ist, finden wir dann doch noch Löwen in einem der Bäume. Glücklicherweise haben wir sie – und nicht sie uns während der Auto-Ausgraberei gefunden…  

Nickerchen im Baum

Alle Fotos aus Uganda findet ihr hier auf Flickr!