Von Kolumbien nach Panama mit Zwischenstopp im Paradies

Nach einigen Erkundigungen in Hostels, Marinas und Reisebüros haben wir schließlich das passende Bötchen für unsere Überfahrt nach Panama gefunden. Die African Queen ist ein 42 Fuß Katamaran, der von Rudi einem sympathischen südtiroler Aussteiger gesegelt wird.

 

Da als einzige weitere Passagiere nur noch Julia und Thomas aus Stuttgart an Board waren hatten wir reichlich Platz auf dem Boot. Die Überfahrt zu unserem Ziel den San Blas Inseln hat 30 Stunden gedauert, die einige sehr entspannt genießen konnten, andere aufgrund von akuter Seekrankheit eher weniger…

Unterbrochen wurde die Fahrt nur von ein paar Delphinen die zum Spielen vor und neben dem Boot auftauchen und einer spektakulären Hochsee-Rettungsaktion für einen aufblasbaren Seestern - unsere spätere “Floating Bar”.

 

 

 

Angekommen in San Blas befanden wir uns mitten im Paradies. Das Archipel besteht aus 365 kleinen Inseln mit weißem Sandstrand und kleinen Palmenhainen. Die gesamte Region gehört den Kuna-Indianern und wird vollkommen autonom von diesen verwaltet. Ausländer - zu denen Kuna auch Panamesen zählen - dürfen weder Land hier erwerben, oder Geschäfte aufmachen, noch Kuna heiraten.

 

Das türkisfarbene klare Wasser bot uns bezaubernde Sicht auf die darunterliegenden Korallenriffe und lud zum Planschen in unserer geretteten Floating Bar ein.

 

Sobald wir vor einer Insel geankert haben kamen Kunaindianer in Einbaumkanus angepaddelt und boten uns frischen Fisch, Pulpo und Fechterschnecken zum Verkauf an. Alles wurde von Rudi zu leckersten Gerichten wie Schneckenceviche, Pulporisotto oder Pasta mit Fischsauce verwandelt.

 

Als uns in den nächsten Tage sogar noch das Anglerglück hold wurde, gab es noch selbstgeangelten King- und Thunfisch. Alles sehr lecker! Getoppt wurde es allerdings noch als uns am dritten Tag die Kuna selbstertauchte Langusten brachten! Sieben Stück für 35 US Dollar ist auch im Paradies ein echtes Schnäppchen. Besonders wenn man einen Teil des Geldes eine halbe Stunde später wiederbekommt, als die Kunas merkten, dass man kaltes Bier und leckeren Rum an Board hat…

Die Damen der auf der Insel ansässigen Kunafamilie kamen uns auch besuchen und boten uns selbstgenähte bunte Tiermotive sogenannte “Molas” an. Zwei davon werden hoffentlich bald unseren Bulli schmücken.

 

Auch das Nachtleben kam nicht zu kurz. Am Abend wurde auf einer kleinen Insel ein Feuer gemacht und wir haben noch Norweger und Kanadier von einem anderen Boot eingeladen. Dank Rudis reibungsloser Versorgung mit dem guten Abuelo Rum wurde es ein rauschendes Fest, an dem sich leider auch die Sandfliegen sehr laaben konnten. Wir kratzen uns heute noch…

Nach 5 Tagen kamen wir dann in Portobello an, wo wir die Einreiseformalitäten erst am nächsten Tag erledigen konnten. Der Ort hat ein paar schöne Verteidigungsanlagen die gegen den gefürchteten Captain Morgan erbaut wurden und einen schönen Hügel mit Blick über die Bucht. Ansonsten waren die verdreckten Straßen der kleinen Hafenstadt ein sehr krasser Kontrast zu den paradiesischen Stränden der Inseln.